April 2017

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2 TiB auf einer FileCore-Partition

Limits von Hardware und Betriebs- sowie Dateisystemen haben in der IT eine lange Tradition. Die 32MiB-pro-Partition-Grenze von alten DOS-Versionen (ich glaube bis Version 3.2). Die 504MiB-Grenze der alten PC-BIOSe. Die 512MiB-Grenze von FileCore bis einschließlich RISC OS 3.5. Die 256GiB-Grenze von RISC OS ab 3.6. Die „DMA nur bis 128GiB“-Grenze des IYONIX pc wegen der ALi-Southbridge. Dazu die LBA28/40/48-Problematik.

ROOL hat angekündigt, dass ab demnächst die neue Grenze 2 TiB pro FileCore-Partition sein wird. Das geht ohne Änderung der internen FileCore-Adressierung, weil FileCore nun mit 4 KiB-Blöcken umgehen kann und ADFS nun auch die (S-ATA-)Hardware entsprechend ansteuern kann. Zuvor wurden 512 Byte-Blöcke verwendet, wie sie lange Zeit bei IDE- und S-ATA-Festplatten auch nativ verwendet wurden.

Bisher konnten derartige Plattengrößen nur bei Dateisystemen über SCSI (also aktuell vor allem USB-Massenspeicher) unter Benutzung von Fat32FS verwendet werden, und das war auch eher getrickst über eine clevere Verwendung von Partitionsoffsets in SCSIFS.

Jetzt noch Partitionsunterstützung unter Ausnutzung der neuen FileCore-Freiheiten seit RISC OS 5 (256 statt 8 „Laufwerke“ aka dann hoffentlich Partitionen), dann könnte man ohne größere Verrenkungen Platten (ok, 256 Laufwerksicons…) bis 512 TiB verwenden. Im Moment sind gängige Retail-Größen mit gutem Preis-/Größenverhältnis 2 TiB und 4 TiB, d.h. man hätte sich wieder etwas Luft verschafft im RISC OS-Universum bevor man an den nächsten größeren FileCore-Umbau gehen muss.

RISC OS für Raspberry Pi RC15 verfügbar

Lange hat es gedauert. RC14 erschien im Februar 2015 noch basierend auf RISC OS 5.21 und war „out of the box“ so richtig gut nur auf dem ersten RPi lauffähig – der RPi 2 war nominell unterstützt, aber es hakte an der ein oder anderen Stelle. Seither war die RPi Foundation nicht untätig und hat quasi im Jahresrhythmus neue Gerätschaften auf den Markt gebracht: RPi Zero, RPi 3, die aktualisierte Variante des RPi 2 auf Basis desselben SoCs wie RPi 3, und zuletzt den RPi Zero W.

Nun konnte natürlich jeder gefuchste Anwender mit Heimwerkerhintergrund „problemlos“ (zumindest wenn man SystemDisc von Piccolo Systems hat) eine neuere RISC OS-Version für RPi 3 und Co zusammendengeln. Aber bekanntlich ist der RPi ja auch in den Händen von RISC OS-Noobs, die nur mal kurz unser schönes alternatives Betriebssystem ausprobieren wollen. Für die war die NOOBS-Distribution bisher große Klasse, aber leider basiert diese auch auf RC14. Der zweitbeste Weg um RISC OS auszuprobieren war das RC14-Disc-Image von ROOL selbst, aber wie gesagt – nicht wirklich tauglich für die neuen Modelle, und relativ kompliziert auf einen neueren Stand zu bringen.

Jetzt ist die Warterei vorbei, RC15 wurde veröffentlicht (hier die offizielle Ankündigung). Endlich ist also wieder eine Distribution verfügbar, die man „einfach so“ auf alle aktuellen RPi-Modelle bringen kann. Super!

Jetzt muss man nur noch erklären, warum RISC OS nur 2 GiB der üblicherweise viel größeren (micro)SD-Karte nutzen kann – hoffentlich kann man diese Frage auch bald beantworten mit „geht doch“, sobald FileCore und die diversen Dateisysteme anständig mit Partitionen umgehen können.