April 2020

You are browsing the site archives by month.

RPCEmu für MacOS X

Für die Freunde des angebissenen Apfels aus Cupertino gibt es eine gute Nachricht: Timothy Coltman hat die Verfügbarkeit von RPCEmu 0.9.2 für Mac OS X verkündet. Binaries (DMGs 0 “Disc ImaGe”, wie sie im MacOS-Jargon heißen, quasi ein Anwendungs-Bundle in Form eines Mini-Festplattenimages) sind auf GitHub verfügbar, alle bekannten Probleme mit MacOS sollten damit behoben sein, von Tastaturproblemen (Low-Level-Gedöns in Qt, das nur unter Windows gut funktionierte) über die Netzwerkanbindung, den Follow-Host-Mouse-Modus bis zu einem alternativen Hotkey zum Verlassen des Fullscreen-Modes, damit die armen MacBook-Anwender auch vernünftig arbeiten können. Ein größeres gelöstes Problem war wohl der Recompiler, der aufgrund von verschärften Sicherheitsvorkehrungen in Mac OS X 10.13 aka “High Sierra” nicht mehr funktionierte.

Meines Wissens sind die Patches noch nicht zurück im Hauptentwicklungsrepo von RPCEmu angekommen, die Sourcen sind aber auch unter o.g. GitHub-Link verfügbar für die “ich compiliere selbst”-Fraktion.

Im Laufe der Diskussion hat Andrew Hodgkinson von ROOL, selbst Mac-User und Autor einiger Patches für RPCEmu, übrigens am Rand erwähnt, dass RISC OS 5.28 quasi in der Finalisierungsphase ist. Da 5.28 released werden sollte, sobald der RPi4-Support vollständig ist, ist das eine sehr gute Nachricht.

Frischfleisch: FontInfo von Anton Reiser

Anton “Toni” Reiser hat die Verfügbarkeit eines neuen Tools verkündet, und FontInfo ist der Name.

Der Name ist Programm: FontInfo zeigt allerhand nützliche Informationen zu beliebigen RISC OS Outline-Fonts an, und zwar auf Glyphen-Basis. Dazu zieht man entweder die Outline-Datei eines Fonts auf das FontInfo-Icon auf der Iconbar, oder man bedient sich des Menüs zur Auswahl eines beliebigen dem System bekannten Font. Es öffnet sich ein Übersichtsfenster aller Glyphen, die im jeweiligen Font definiert sind. Eine Glyphe kann dann zusätzlich per Click (Tipp: es gibt einen cleveren Unterschied zwischen Links- und Rechtsclick) im Detail inspiziert werden, mit verschiedenen Visualisierungsoptionen: nur die Outline oder “richtig” gefüllt, die Baseline, die Bounding Box, die Definition der Outline mit den Scaffolds und den Handles – eben alles, was so eine Glyphe im RISC OS-Fontmanager ausmacht. Zusätzlich können die Glyphen als Draw-Datei exportiert werden.

Auf der Fontebene gibt es zusätzliche Informationen zu den Unicode-Blocks, zu denen die Glyphen jeweils gehören. Klickt man einen Block an, werden die zugehörigen Glyphen farbig hinterlegt.

Vorsichtig, wie Toni ist, heißt die derzeitige Versionsnummer 0.02. Für dieses frühe Stadium macht das Tool aber schon einen sehr schicken Eindruck. Also: runterladen und Fonts inspizieren gehen.

GCC 8.2.0-Update

Im Oktober letzten Jahres hatte ich über erste Anzeichen auf eine baldige Verfügbarkeit von GCC 8.2.0 für unser aller Lieblingsbetriebssystem berichtet. Es gibt hier erfreuliche Fortschritte zu vermelden. Lee Noar ist fleißig am Werkeln und es steht nun ein experimenteller nativer Build zur Verfügung, sprich ein Compiler, der unter RISC OS selbst läuft und nicht nur als Crosscompiler unter Linux.

Allerdings gibt es noch einige Einschränkungen: GCC 8.2.0 kann noch keine Module erzeugen und ist zudem zwingend auf UnixLib angewiesen, compilieren und linken gegen die SharedCLibrary geht (noch?) nicht.

Auch das gute alte GNU Fortran, schon seit Urzeiten Teil von GCC, wurde der bekannten C/C++-Fraktion hinzugefügt. Zumindest “Hello World” war erfolgreich compilierbar, vermeldete die GCCSDK-Mailingliste. Mein unerschütterlicher Optimismus lässt mich auf einen aktuellen GNAT hoffen, aber da gibt es so oft Unpässlichkeiten generell auf ARM-Plattformen, dass es schon unverschämtes Glück wäre, wenn das was werden würde.

Wer es genauer wissen will, kann die Änderungen im GCCSDK-SVN verfolgen.