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RISC OS Awards: and the winner is…

Wer kennts sie nicht, die RISC OS Awards. Ursprünglich eine Auszeichnung, die vom Drobe Launchpad (lange Zeit noch im „Archive“-Modus verfügbar, im Moment gerade down) vergeben wurde auf Basis einer User-Online-Abstimmung. Inzwischen hat Vince M. Hudd von Soft Rock/Riscository diese ehrenvolle Aufgabe übernommen, gerne immer leicht verspätet – die 2020-Award-Ergebnisse wurden erst kürzlich veröffentlicht. Man erinnert sich ja kaum noch an 2020. Und mein Blogbeitrag dazu kommt natürlich im Gegensatz dazu kaum verspätet.

Jedenfalls habe ich dort zum ersten Mal den ersten Platz abgeräumt in der eher weniger konkurrenzträchtigen Klasse „Best foreign language resource“. Knapp aber deutlich mit 33% zu 30% gegen riscos.fr durchgesetzt. Man soll ja angeblich auf dem Höhepunkt aufhören – aber dieser Ratschlag bringt bekanntlich das Problem mit sich, dass man mangels Glaskugel leider nicht weiß, ob es sich bereits um den Höhepunkt handelt, oder ob der erst noch kommt. Vielleicht sind es nächstes Jahr 34%? Hätte Michael Schumacher nach seinem ersten Weltmeistertitel aufhören sollen? Oder nach seinem ersten Grand-Prix-Sieg? Eben.

Ich war gar in zwei weiteren Kategorien mit CDVDBurn 3 nominiert, bei „Best new development“ mit dem Blu-Ray-Support und bei „Best commercial software“ mit CDVDBurn selbst, aber da war mit so einem Randgruppenthema wie „Scheiben brennen“ natürlich nichts zu erben.

Nun könnte ich also das „Sieger-Cog“ hier im Blog irgendwo dekorativ integrieren. Allerdings habe ich ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Grafiken im Web – man hätte früher ja begründet vermuten können, dass das schlicht Faulheit ist, aber jetzt wäre die Grafik ja schon vorgefertigt, und damit taugen die RISC OS Awards prima als Indiz für die völlige Abwegigkeit dieser Vermutung.

Frohes Fest, guten Rutsch, auf ein Neues in 2018

Zunächst: allen treuen Lesern dieses Blogs wünsche ich ein Frohes Fest und einen guten Start in 2018 – ich bedanke mich für die entgegengebrachte Aufmerksamkeit und das viele Lob.

2017 empfand ich RISC OS-technisch als eher durchwachsen. An der Hardwarefront wurden ARMX6 und Titanium durch verbesserte OS-Versionen verfeinert, der RPi 3 und damit ARMv8 etablierte sich und zog den üblichen Versionswahnsinn nach sich, weil ARM ja mal wieder etwas sparsam bei der Rückwärtskompatibilität war.

RISC OS selbst war auch eher sanften Verbesserungen unterworfen. Hauptpunkt vermutlich die EDID-Unterstützung, die aber immer noch teils überraschende Effekte zeitigt. RC15 für die Pis war sicher ein Meilenstein, für Newcomer und Zurückkommer ist es nun wieder deutlich unkomplizierter, einen RPi unter RISC OS ans Fliegen zu kriegen. Nachdem Filecore nun mit 4KiB-Sektoren umgehen kann, ist nun auch der Betrieb von 2 TiB-Platten möglich – wir warten aber weiterhin auf eine Version von HForm, die das auch formatieren kann, und natürlich auf die Möglichkeit vernünftig Partitionen unter ADFS und SCSIFS zu verwalten. Fortschritt gab es an der Dokumentationsfront, das „User Manual“ hat große Fortschritte zu verzeichnen, und das BBC BASIC-Referenzhandbuch gibt es in einer überarbeiteten Neuauflage. Auf echtem Papier. So richtig gedruckt.

Es gab ein neues DDE-Release, Nummer 28. Auch hier eher Evolution als Revolution. Bei einem Toolset, dass das Betriebssystem baut, keine schlechte Strategie.

Ansonsten war es softwaretechnisch m.E. eher verhalten. Die Webkit-basierten Browser erfuhren einige Verbesserungen, und es gab mit dem OBrowser den Versuch, die RISC OS-Integration dieser Browser mit einfachen Mitteln zu verbessern.

Adrian Lees hat Aemulor kostenlos freigegeben in der Version 2.40, die nun auch ARMv8-Unterstützung hat und auf aktuellen RISC OS-Builds in High-Vector-Konfiguration läuft – meine diversen Versuche auf Pi3 und Ti zeigten aber noch einige Ecken und Kanten. Demnächst mehr dazu auf diesem Blog.

Eines der wenigen Tools, die seit Jahren stetig weiterentwickelt werden, ist ADFFS – Jon Abbott ist hier unermüdlich dabei. Was anfangs ein simpler ADFS-Emulator war um auf den alten Archies mit Floppy-Disc-Images arbeiten zu können, ist inzwischen ein kompletter High-Performance-Emulator, um die Spiele der 80er auf allen RISC OS-Maschinen bis zum neuesten ARMv8-Pi 3 wiederaufleben zu lassen. Nebenbei hat Jon auch gleich das Geheimnis des IDE-ADFS-Problems gelöst, warum die alten Kisten z.B. mit CF-IDE-Adaptern oft nicht richtig zusammenarbeiten können.

Auch Fred Graute mit StrongEd ist emsig an der Weiterentwicklung und reagiert sehr schnell auf etwaige Bugs. Kompliment von mir.

Aus deutschsprachigen Landen sind Thomas Milius mit seiner SmartHome-Steuersoftware zu nennen und Anton Reiser, dessen neueste Schöpfung ein Utility zur Behandlung von Photoshop-Dateien ist. Auch Martin Würthner hat nach fünfjähriger Kunstpause mit Artworks 2.X3 endlich wieder ein neues Upgrade am Start.

Was kommt 2018? Endlich das neue Release von CDVDBurn. Versprochen. Und ich hoffe auf Fortschritte bei der Emulator-Front – RPCEmu auf Qt-Basis und damit eventuell auch eine RISC OS-Version davon, die Archimedes-Emulation in MAME, Fortschritte bei ArchiEmu, Aemulor-Verbesserungen, und die vage Hoffnung auf eine Fortentwicklung des Archimedes-Core in MIST und MISTer.

Beiträge sind flüchtig – Seiten sind für immer

WordPress unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Arten von Inhalt: „Beiträge“, der klassische Inhalt eines Blogs, und „Seiten“, die eher statischer Natur sind. Hier wird’s vom WordPress-Support erklärt.

Ursprünglich hatte ich vor, statische Inhalte auf meiner klassischen Webpräsenz zu veröffentlichen. Das ist aber in mancherlei Hinsicht unkomfortabel, sowohl für mich als auch für den geneigten Leser. Also habe ich mich jetzt entschieden, nach und nach solche Inhalte auch im Rahmen dieses Blogs zu veröffentlichen. Mein Erstling hört auf den Namen „Emulatoren für RISC OS“, zu finden auf der Sidebar rechts.

Viele Beiträge dieser Art wird es nicht geben. Nur Inhalte, die irgendwie Referenzcharakter haben, aber trotzdem ab und zu aktualisiert werden müssen.