Weil ich gerade einen kleinen „Retro-Flash“ habe und an verschiedenen dazugehörigen Dingen arbeite, kann ich jetzt vom Stand meiner ältesten CD-R-Medien berichten. OK, nicht die allerältesten (1996 – da war fast meine einzige Anwendung Audio-CDs fürs Auto zu brennen, nicht zufällig damit zusammentreffend, dass CDBurn https://www.hubersn-software.com/cdburn.html noch keinen eigenen ISO9660-Formatter an Bord hatte, aber schon gute Audio-Möglichkeiten), aber ziemlich alt. Oktober 1998 um genau zu sein.
Ich bin da ja insgesamt am Thema nicht ganz unbeteiligt, und habe den Käufern von CDBurn und CDVDBurn und CDVDBurn 3 immer erzählt, dass ein Backup auf einem optischen Datenträger nie schadet – erstens weil man den magnetischen Medien nie trauen kann, zweitens damit sie ihr RISC OS-Zeugs auch auf anderen Systemen bequem und „für immer“ über ISO9660 standardisiert ausgelesen bekommen, und drittens weil es bis auf absehbare Zeit auf jeden Fall funktionierende Lesegeräte gibt. Wenn man das im Vergleich zu den 1997 üblichen Backupmöglichkeiten für größere Datenmengen vergleicht, zeigt sich der einzigartige Vorteil der CD-R: wer heute noch irgendwo QIC- oder DAT-Tapes findet, kann froh sein, wenn die Dinger nicht bandmäßig zusammengepappt sind, man überhaupt noch umspulen kann und die Magnetisierung nicht verloren gegangen ist. Und dann muss man noch ein Gerät finden, dass die vielleicht noch einwandfreien Bänder auch wieder in Daten verwandelt. Oh, schade wenn man einen QIC-Floppystreamer hatte und keinen Rechner mehr mit echtem Floppyanschluss. Oder das DAT natürlich SCSI hatte. Oder der Lesekopf leider etwas „neben der Spur“ ist. Oder es an schnödem Softwareproblem scheitert – spezielles Archivformat, deren Kompression nur die damalige Software kennt? Das sind alles keine unüberwindlichen Schwierigkeiten, wie die Retro-Szene vorbildlich zeigt. Aber bei CD kann ich einfach bei Amazon einen neuen DVD-Brenner bestellen für unter 30€, an USB anschließen, fertig. Auslesbar mit jedem OS der Welt – sogar mit RISC OS.
Voraussetzung natürlich: man hat auf Qualitätsmedien gesetzt, wie ich es immer gepredigt habe. Ich habe hier aus 1998 jetzt eine ganze Menge TDK-Medien fehlerfrei ausgelesen, allesamt die 74-Minuten-aka-650-MiB-Variante aus der „Reflex“-Serie, die damals als sehr brennerkompatibel, auslesefreundlich und langzeitstabil galt. Ein Qualitätsmedium eben.
Ob die ersten gebrannten DVD-R und DVD+R aus meinem Sammelsurium sich genauso gut schlagen, erzähle ich dann in knapp 10 Jahren. Um die M-Disc-BD-R zu prüfen, kann ich mir noch mehr Zeit lassen.
Nachdem mein Interesse geweckt war, habe ich dann aus meinem Archiv auch noch die älteste gepresste Audio-CD rausgeholt. Gekauft 1987. Wird tiptop fehlerfrei ausgelesen.