Raspberry Pi Zero 2 W

Die Pi Foundation hat heute den brandneuen Raspberry Pi Zero 2 W angekündigt. Bei den üblichen Verdächtigen wie Reichelt Elektronik wird ein Preis von etwas über 15€ aufgerufen (official RRP: 15 US$) und eine Lieferung für Anfang November in Aussicht gestellt. Wenn man sich an den ersten Pi Zero erinnert, und noch die derzeitige Chipknappheit mit in Betracht zieht, dürfte die Verfügbarkeit anfangs sich eher schwierig gestalten.

Neben der zwar logischen, aber immer schwerer unfallfrei zu reproduzierenden Nomenklatur (zweite Auflage des Pi Zero, und mit Wireless (sowohl 802.11b/g/n als auch BT 4.2), aber CPU-technisch eher ein Pi 3, aber speicherausbautechnisch eher ein Pi 1, und speichergeschwindigkeitstechnisch weiß man es noch nicht) kann sich der geneigte Pi-Freund auf einen kräftigen Performance-Boost für alle multicore-fähigen Workloads freuen nebst VFPv4 und NEON. Aber auch für uns RISC OSler ist die deutlich bessere Single-Core-Performance nicht zu verachten – obwohl wie sein Vorgänger mit lediglich 1 GHz taktend, ist ein ARMv8-Cortex-A53 dank superskalarer Ansätze deutlich flotter unterwegs als das ARMv6-ARM11-Derivat des Ur-Zero(W)-Modells. Bemerkenswert finde ich das Packaging: die 512 MiB DDR2-RAM stecken im SoC, also kein PoP wie sonst typischerweise bei den kleinen SBCs zu sehen.

Mal sehen, ob RISC OS Anpassungen benötigt. Die Zero-Modelle sind für RISC OS-Zwecke nie so richtig beliebt gewesen – außer für Kompatibilitätssicherstellung wegen “ARMv6 ist wie ARMv5 sprich IYONIX”. Und da ist der neue ARMv8-Cortex-A53 natürlich eher kontraproduktiv. Auf der anderen Seite wären die 512 MiB mehr als ausreichend für die üblichen RISC OS-Dinge, während ein Linux da eher mal in Platznot gerät.

Spannend aus meiner Sicht auch, ob das Runtertakten auf 1 GHz hilft, um die Hitzeentwicklung im Zaum zu halten. Der Pi 3 war schließlich der erste Pi, wo ein Lüfter eher anzuraten war, vor allem in der +-Ausprägung.

Update 2021-10-29

Chris Gransden berichtet von einem erfolgreichen RISC OS-Lauf auf dem Pi Zero 2 W. Benchmarkergebnis legt nahe, dass die RAM-Geschwindigkeit gegenüber den alten Zero-Modellen sehr deutlich zugelegt hat. Ungefähr auf Pi3-Niveau, also deutlich schneller als beispielsweise ein Wandboard aka ARMX6, ein Pi 2, ein PandaBoard oder ein BeagleBoard-xM.

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