Raspberry Pi – gute Gehäuse, schlechte Gehäuse

Angesichts seiner Einsatzuniversalität türmen sich langsam die RPis bei mir auf dem Schreibtisch. Und so habe ich hier einen Sack voll Gehäuse für die Dinger stehen und kann demzufolge qualifiziert darüber berichten, welche Gehäuse nach meiner Meinung super sind und welche unbrauchbar. Und welche irgendwo dazwischen. Während beim originalen RPi 1 noch praktisch jedes Gehäuse mehr oder weniger brauchbar war, liegt die Sache seit der RPi eine microSD-Karte schluckt etwas anders – die Full-Size-SD-Karte stand so weit aus dem Gehäuse, dass sie problemlos bei jedem Gehäuse wechselbar war, bei der microSD ist die Geschichte komplizierter, zumal nur B+ und B 2 einen Federmechanismus für die Karte haben, während sie beim B 3 nur gesteckt wird. Es gibt Gehäuse, wo man die microSD-Karte schlicht nicht greifen kann um sie herauszuziehen.

Ich betrachte hier nur die Modellvariante B für alle RPi-Varianten.

Das fiktive ideale Gehäuse

Mein Wunschgehäuse wäre stabil, die Innereien einfach zugänglich, mit einfach zugänglicher microSD-Karte, im geschlossenen Zustand GPIO-fähig, stapelbar, schick und in verschiedensten Farben erhältlich (zur einfachen Unterscheidung verschiedener Einsatzzwecke ohne weitere Beschriftung – bei mir am Start: RPi B+, RPi 2, RPi 3, RISC OS, Linux, RetroPi, Kodi…).

Corkea Aluminium-Gehäuse

Mein derzeitiger Favorit. Passgenau, mit anständiger Öffnung um die microSD-Karte auch wieder rauszubekommen, in fünf verschiedenen Farben erhältlich, und beigelegt auch noch ein Satz Kühlkörper sowie ein Schraubendreher. Dazu sauber rechteckig, also auch stapelbar.

Wird bei Amazon.de für 12-13€ verkauft, hier der Link zur schwarzen Variante.

Als Nachteil mag empfunden werden, dass geschraubt werden muss – an Stirnseite und Rückseite jeweils 4 Schrauben halten das Teil bombenfest zusammen, die RPi-Platine wird mit dem Gehäuseboden verschraubt. Aber man kann das Ding halt nicht “kurz mal” aufmachen. Zumal Deckel und Boden etwas hakelig aufeinander geclipst werden.

Offizielles Raspberry Pi-Gehäuse

Auch ein sehr gutes Gehäuse. Komplett gesteckt ohne Schrauben, mit anständiger Öffnung um die microSD-Karte auch wieder rauszubekommen, leider nur in zwei Farben erhältlich, wovon eine der grauenvolle Versuch ist, eine Art Himbeerfarbe darzustellen. Der Deckel weist eine Rundung auf, so dass Stapelung nicht wirklich funktioniert.

Kostenpunkt knapp 10€, hier der Link zur schwarzen/dunkelgrauen Variante bei Amazon.

Obwohl nur gesteckt und aus Kunststoff, ist das Gehäuse durchaus hochwertig und stabil. Braucht man Zugriff auf die GPIOs, kann man entweder den Deckel weglassen oder das Wandelement.

Durchwachsene Gehäuse

  • FabLabShop Holz-, Plexiglas- und Design-Gehäuse – im Prinzip super, wird einfach zusammengesteckt und hält bombenfest, dazu individuell gravierbar und trotzdem preisgünstig. Haken: die microSD-Karte ist faktisch nicht mehr zugänglich ohne das Gehäuse zu demontieren.
  • Tek-Berry Design-Gehäuse – für dieses Gehäuse gibt es einen VESA-Adapter, der eine einfache Montage an der Rückseite eines Fernsehers oder Monitors nach VESA 50/75/100-Standard erlaubt. Dafür ist es extrem schlecht belüftet (die Lüftungslöcher sind zur Unterseite der RPi-Platine hin!) und die microSD-Karte ist kaum zu greifen. Typische Plastik-Snap-In-Befestigung, Auseinanderbau also eher schwierig und lieber nicht so oft aufgrund akuter Gefahr des Abbrechens diverser Plastiknasen. Kostet dafür auch nur knapp 5€. Gibt es in drei “Farben” schwarz, weiß und transparent.
  • Ein namenloses schwarzes Gehäuse – etwas fummelig in der Montage, microSD-Karte kaum zu greifen, dafür preiswert.
  • CamdenBoss Gehäuse in Transparenz-Carbon-Optik – ich hatte noch die Vorgängerversion, wo die microSD-Karte nur nach Gehäuse-Demontage erreichbar war, nach den Bildern zu urteilen ist das nun besser gelöst. Hauptproblem dieses Gehäuses: Snap-In-Montage, und bei der Demontage kann sehr leicht was abbrechen (sprich: bei mir ist was abgebrochen). Die 10€ meiner Ansicht nach nicht wert.

Muss-Ich-Noch-Testen-Gehäuse

Die folgenden Gehäuse stehen noch auf meiner Merkliste und werden irgendwann den Weg ins Testlabor finden.

  • oneninedesign RPi Quattro-Gehäuse – endlich mehr Platz als nur für den RPi selbst!
  • Alu-Gehäuse gibt es in verschiedenen Farben
  • Orbital Case – ein schöner Kontrast zum Rechteck-Boxen-Einheitsbrei, aber der direkte Zugriff auf die microSD-Karte scheint hier auch nicht möglich zu sein

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