Hardware

RISC OS-geeignete Hardware

Classic Computing 2016 (2) – Der A3000

Der erste Kandidat unter der Hardware, die ich bei der Classic Computing 2016 zeigen will, ist der Acorn A3000. In England 1989 herausgekommen, war es das erste Modell, das auch “offiziell” für den deutschen Markt gedacht war und ab 1990 von den deutschen Distributoren GMA in Hamburg, Cebas in Heidelberg und anagramm systems in München vertrieben wurde. Deutsche Tastatur (mit grauen statt roten Funktionstasten – das man den Deutschen keine farbigen Tastaturen “zumuten” wollte, war ja schon ein signifikanter Unterschied zwischen dem Amstrad und Schneider CPC 464), deutsche Handbücher. Unvergessen der kleine Übersetzungsfehler im “Welcome Guide”, wo von einer Schnittstelle für “32 persönliche Kopfhörer” die Rede war.

Definitiv also “klassische” Hardware im besten Sinne. Der A3000 war der Versuch von Acorn, mit einem Tastaturcomputerkonzept gegen Amiga und Atari ST im unteren Preisbereich anzutreten. ARM2, 1 MB RAM, single floppy. Sogar der 6551 und LT1133 für die serielle Schnittstelle blieben unbestückt, um den Preis weiter drücken zu können. Alle Chips waren direkt aufgelötet statt wie im A3xx/A4xx gesockelt, so dass das Aufrüsten später mit einem ARM3 nicht so einfach möglich war.

Ob der A3000 nun noch ein “Archimedes” war oder nicht, darüber streiten sich die Gelehrten seit Jahrzehnten. Tatsache ist: Acorn hat das Gerät nicht mehr als “Archimedes” verkauft, obwohl hardwaretechnisch faktisch identisch mit den ursprünglichen A3xx/A4xx-Modellen – ARM2 mit 8 MHz, Anna (MEMC), Albion (IOC) und Arabella (VIDC), RISC OS 2. Unnützer Fakt am Rande: die englischen A3000 waren die letzten Acorns, die mit dem “BBC Owl”-Logo verkauft wurden.

Der A3000, den ich zu präsentieren gedenke, ist eines der deutschen Modelle, d.h. anständige Metallabschirmung ums Netzteil statt der englischen Originalpappe, deutsche Tastatur (graue Funktionstasten), klassisch-eckige Logitech-3-Tasten-Maus. Folgende Sonderausstattung wurde eingebaut:

  • 4 MB RAM Hauptspeicher
  • RISC OS 3.10 (2 MB ROM)
  • LogikJoy-Interface im Econet-Slot – 2x9pol. Joystick-Anschlüsse
  • SD HxC Floppy-Emulator (Rev F) statt Standard-Floppy

Die Lösung mit dem Floppy-Emulator ist natürlich sehr viel besser als den DJ mit zig Floppies zu geben (zumal ich die wertvollen Original-Floppies diverser Spiele ungern mitbringen würde), aber ich muss mal schauen, ob ich nicht noch eine andere Massenspeicher-Lösung finde. Als Mini-Podule habe ich leider nur ein HCCS-SCSI-Interface, ideal wäre ein IDE-Mini-Podule wo man einfach über eine CompactFlash-Lösung robuste Festplattenspeicherkapazität bereitstellen könnte. Alternativ ein Netzwerkpodule, da könnte man dann über einen kleinen Raspberry Pi über Acorn Access Speicherplatz zur Verfügung stellen, und man könnte zeigen, dass auch ein Rechner von 1989 durchaus im Internet browsen kann. Auch die anderen “seriösen” Anwendungen Anfang der 90er wie Impression oder ArtWorks könnte man so schön präsentieren. Sowohl IDE als auch Netzwerk habe ich aber nur als “Full-Size-Podule”, die kann man zwar am A3000 anschließen, hängen dann aber ungeschützt hinten dran – nicht optimal für ein Messe-Setup.

Aber viel wichtiger: der A3000 läuft einwandfrei, und ich konnte Zarch, Star Fighter 3000 und Spheres of Chaos kurz mal anspielen. Ich hoffe, ich kann bis zum Stichtag noch ein paar meiner alten Floppy-Schätzchen verimagen. Sensible Soccer, Conqueror, Cannon Fodder, Chocks Away, Stunt Racer 2000 wären Kandidaten.

Bisher veröffentlicht in dieser Reihe:

Raspberry Pi 3 verfügbar

Heute hat die Raspberry Pi Foundation den Raspberry Pi 3 offiziell vorgestellt. Er ist bereits (im Gegensatz zum RPi Zero, der immer noch bei der Verfügbarkeit schwächelt) in kleinen Stückzahlen bei den üblichen Verdächtigen lieferbar. Preise liegen bei rund 40€.

Jetzt gibt es also harte Fakten. Die weichen gar nicht so sehr von den Gerüchten ab, die ich vorgestern eingesammelt habe:

  • SoC 1,2 GHz BCM2837 Quad-Core Cortex-A53 – also ARMv8 64bit, aber mit AArch32-Unterstützung (wichtig für RISC OS)
  • WiFi (802.11n) und Bluetooth (4.1) über BCM43438 on board

Rest ist unverändert zum RPi 2 – 1GB RAM, 4x USB2.0, 100MBit Ethernet über USB angebunden, analog Video/Audio out über Klinke, HDMI für digital Video/Audio, microSD-Slot. Es wird ein 2,5A-Netzteil empfohlen, wenn man die 4 USB-Ports voll belasten will. Alle Ports sind an der gleichen Stelle wie beim RPi B+ und RPi 2 B, die Gehäuse sind also kompatibel.

Performancetechnisch wird die Steigerung vermutlich bei 50% gegenüber dem RPi 2 liegen – etwas höherer Takt, und höhere Effizienz des Cortex-A53 gegenüber dem Cortex-A7. NEON soll deutlich schneller geworden sein.

Ben Avison hat ein paar interessante Details zur Rückwärtskompatibilität im ROOL-Forum gepostet. Es scheint diesmal kein übles Ei wie die Änderung der non-word-aligned-memory-access-Geschichte bei ARMv7 vs. ARMv6 zu geben, nur Kleinigkeiten die vermutlich nur das OS betreffen.

In Summe ist der RPi 3 eine super Sache – gleicher Preis wie bisher, und man hat die Chance preiswert einen realen 64bit-ARM zu betreiben. Mal sehen, ob oder optimistischer forumliert wann RISC OS den Sprung in die schöne neue 64bit-Welt schafft. Ohne einen maschinellen Weg, den Assembler-Code in seni 64bit-Pendant zu überführen, sehe ich da wenig Chancen.

Enger wird es nun für die teureren Angebote vom ARMX6 bis zum IGEPv5 oder Titanium. Diese haben natürlich immer noch Alleinstellungsmerkmale wie S-ATA oder Gigabit Ethernet, aber CPU-technisch dürfte der 1,2 GHz Cortex-A53 dem 1,2 GHz Cortex-A9 des ARMX6 ebenbürtig sein, und dem 1,5 GHz Cortex-A15 des IGEPv5 und Titanium zumindest auf den Pelz rücken. RISC OS-technisch hoffen wir also auf einen Raspberry Pi 4 nächstes Jahr mit einem Cortex-A72, der legt bei der Single-Core-Performance nochmal eine ordentliche Schippe drauf. Dann wird es allerdings Zeit, RISC OS die Nutzung mehrerer Cores beizubringen.

Mal sehen, ob man aus dem “hardware virtualization feature” des Cortex-A53 was machen kann (beherrscht auch schon der Cortex-A15). Jon Abbott (Schöpfer von ADFFS) hatte dazu interessante Ideen.

Raspberry Pi 3 im Anmarsch

Der heise-Newsticker hat es vermeldet: der nächste Streich der Raspberry Pi Foundation ist im Anmarsch, im Moment von der Presse Raspberry Pi 3 getauft. Sicher scheint zu sein, dass WLAN und Bluetooth serienmäßig mit an Bord sind. Laut diesem Titelbild von der kommenden Ausgabe des MagPi-Magazins können wir uns auch auf 64bit (also ARMv8) und 1,2 GHz freuen. Laut diesem Bild einer Seite des CPC-Katalogs wird der UK-Preis bei 26,38 UKP liegen (netto vermutlich), im Innern steckt ein Broadcom BCM2837 SoC – es bleibt also beim Quadcore. WLAN und Bluetooth wird durch den BCM43143 bereitgestellt.

Ansonsten sieht er dem Raspberry Pi 2 Model B zum Verwechseln ähnlich. microSD, USB, Ethernet, Analog-Audio und -Video über die vierpolige Klinkenbuchse, 40pin-GPIO.

Die offizielle Ankündigung der Raspberry Pi Foundation steht noch aus. Aber demnächst feiert der Raspberry Pi seinen vierten Geburtstag, da wäre es doch passend.

Mal sehen, ob diesmal die Anpassung von RISC OS auch so flott geht wie beim Pi 2 und dem Pi Zero.

Titanium-Board mit Cortex-A15 verfügbar

Das Titanium-Board von Elesar Ltd. ist nun im Shop verfügbar, komplett mit RISC OS 5.23. Ein Datenblatt ist auch verfügbar. 700€ sind kein Schnäppchen – ein IGEPv5 ist sicher deutlich preiswerter, aber da fängt dann das Gehäusegebastel wieder an – das Titanium-Board hingegen passt in jedes ATX-Gehäuse – nicht vergessen: das I/O-Shield dazubestellen.

Erste Benchmarks gibt es von Chris Hall. Sieht durch die Bank bereits sehr gut aus, fast durch die Bank schneller als der ARMX6. Chris Hall hat auch noch ein paar Worte zum System aufgeschrieben.

Das ROM (5.23, offiziell natürlich Beta) gibt es bei RISC OS Open Ltd zum Download, das Titanium-Board wird aber schon “ready to run” mit RISC OS ausgeliefert.

Ich bin gespannt, ab wann das neue S-ATA-fähige ADFS im Source Tree auftaucht.

4 Mal Cortex-A15 für RISC OS

RISC OS Open Ltd. hat heute mit der Neuigkeit überrascht, dass eine bis dato (mir) unbekannte Firma namens Elesar Ltd. ein Board namens Titanium entwickelt hat. Basierend auf dem bekannten Dual-Cortex-A15-OMAP AM5728 von TI legt es etwas andere Schwerpunkte als die Konkurrenz. 2 GB RAM, sechs USB2.0-Host-Anschlüsse (plus zwei interne), 2x DVI-I, 2x Gigabit Ethernet, 8 MB interner Flash-Speicher, 2 serielle Ports und vier SATA-Ports lautet die interessante Mischung. Das Ganze in einem ATX-kompatiblen Package, mit I/O Shield zum Einbau in Standard-ATX-Gehäuse.

Der m.E. noch interessantere Teil der Nachricht: man macht sich nicht nur um Hardware Gedanken, sondern auch um Software. Piccolo Systems (zu Deutsch: Ben Avison) hat sich um eine anständige Treiberschicht für S-ATA gekümmert. Ein Meilenstein in der RISC OS-Geschichte, wenn wirklich das alte IDE-Gefummel in ADFS endlich abgelöst werden kann. Und wenn dadurch CDVDBurn tatsächlich mal mit “full speed” des Brenners arbeiten könnte.

Nun gibt es also vier “Bewerber” um den Preis “schnellste RISC OS-Hardware”, die allesamt auf dem TI OMAP5 basieren:

  • ISEE IGEPv5
  • TI OMAP5432 EVM
  • BeagleBoard-X15
  • Elesar Titanium

Hardware Overload. Gewisse Eigenschaften des Titanium-Boards lassen auf RISC OS-Herkunft schließen: das verhältnismäßig kleine interne Flash-ROM, die zusätzlichen 2K EEPROM, die geradezu “CMOS” schreien. 2 GB RAM als größte sinnvolle Speichermenge, mit der RISC OS umgehen kann. Und tatsächlich: hinter Elesar Ltd. steckt niemand anderes als Robert P. Sprowson, auch als “Sprow” bekannt.

Bin gespannt, was für Eindrücke von/nach der RISC OS London Show eintrudeln.

BeagleBoard-X15 startet im November

Es gibt mal wieder Neuigkeiten von dem Board, das RISC OS-technisch den High-End-Bereich etwas preiswerter abdecken könnte als das ISEE IGEPv5, das demnächst von CJE Micro’s als fertiges System verkauft werden soll.

Es gab ja schon einige Verzögerungen, ursprünglich wurde im Oktober 2014 ein Release im Februar 2015 angekündigt. Jetzt also November. Und leider ist auch der Preis gestiegen: von den ursprünglich angepeilten 199 US$ auf nun 248 US$ bei Digi-Key. Das ist nun leider nicht mehr weit entfernt von der Lite-Version des IGEPv5, aber mit 2 GB RAM und 2xGigabit Ethernet ist man etwas besser ausgerüstet. Dazu 4 GB Flash on board, 3 USB3.0-Hostanschlüsse und powered eSATA. Und einen anständigen HDMI-Anschluss – das microHDMI-Ding am IGEPv5 ist doch sehr fitzelig und strahlt nicht unbedingte Solidität aus.

Die offizielle Support-Seite bei eLinux.org spricht von 2000 Boards, die im ersten Batch gefertigt werden und die ab 15. November bei den Distributoren verfügbar sein sollen. Auch auf beagleboard.org kann man jetzt Infos zum X15 finden.

Hoffentlich ist die Anpassung des IGEPv5-Ports kein größeres Problem.

Vorherige Artikel zum BeagleBoard-X15:

Neuigkeiten zum BeagleBoard-X15

Es gibt Neuigkeiten zum BeagleBoard-X15 – und zwar zur Verfügbarkeit und zum Preis.

Auf der offiziellen Support-Seite kann man nun lesen, dass die “Unverbindliche Preisempfehlung” bei 199 US$ liegt. Der erste Probefertigungslauf mit zunächst 50 Exemplaren läuft im Moment, die Testboards sollen dann Ende August soweit sein. Für die große Masse soll das Board dann über Distributoren wie Digi-Key und Mouser ab November verfügbar sein. Den Preis in Euro kann man auf den Seiten schon begutachten: 194,82€ genau.

Wer meine früheren Artikel zum Thema nicht gelesen hat, das Wichtigste zum BeagleBoard-X15 in aller Kürze:

  • TI OMAP5 Sitara AM5728 1,5 GHz (Dual-Core Cortex-A15)
  • 2 GB DDR3-RAM
  • USB 3.0 Host
  • Gigabit Ethernet
  • eSATA
  • 4 GB Flash on board

Gegenüber der einzigen echten Konkurrenz (ISEE IGEPv5) dürfte vor allem der niedrige Preis interessant sein.

MiST-Board mit frühem Archimedes-Core

In der Retro-Szene zeichnet sich seit ein paar Jahren ein neuer Trend ab: statt sich mit der uralten Hardware rumzuärgern, die langsam ihrem finalen Verfall entgegenstrebt, oder auf Emulatoren setzt, die es leider oft nicht schaffen das “originale” Gefühl herzustellen sondern irgendwie synthetisch wirken, setzt man auf “echte” Hardware auf FPGA-Basis und baut damit die alten Schätzchen nach.

Meines Wissens die erste breit eingesetzte Variante dieser neuen Spielart war der C-One, der eigentlich einen C64 nachbauen sollte, amüsanterweise aber als erste funktionierende “Personality” einen Amstrad/Schneider CPC-Core bekam. Nicht zuletzt deshalb, weil Original-Entwicklerin Jeri Ellsworth das kommerzielle Projekt C64 DTV (ein Joystick im Competition-Pro-Design, der einen kompletten FPGA-basierten C64-Nachbau enthielt nebst 30 klassischen Spielen und per FBAS direkt an einen gewöhnlichen Fernseher angeschlossen werden konnte) dazwischenschob.

Seit einiger Zeit gibt es nun das MiST-Board mit Zielrichtung eines Nachbaus von Commodore Amiga und Atari ST. Entscheidend: zwei Joystickports der Geschmacksrichtung “9polig Atari-kompatibel” – also die gute alte Microschalter-Digital-Generation, mit der sich die Kinder der 80er die Handgelenke bei Daley Thompson’s Decathlon oder Combat School ruiniert hat – sind mit an Bord. Software wird über eine SD-Karte bereit gestellt.

Und warum nun ein Artikel über das MiST-Board auf einem RISC OS-Blog? Seit kurzer Zeit steht eine früher Version eines Acorn Archimedes-Cores zur Verfügung, der einen 4MB-A3000 simuliert. Noch nicht wirklich ausgereift (keine Floppy-Emulation), aber ein guter Anfang. Hier kann man sich genau informieren.

Für schmale 200€ kann man das MiST-Board in einem recht schmucklosen Stahlblechgehäuse bei Lotharek (bekannt durch den  SD-Card-Floppy-Emulator HxC) kaufen. Wenn man sich überlegt, was gebrauchte gut erhaltene Atari STs, Commodore Amigas oder Acorn A3000 kosten, ein echtes Schnäppchen.

Mit dem Raspberry Pi drahtlos ins Netz

Wir RISC OSler müssen ja leider derzeit auf anständige (oder genauer: auf irgendeine) WLAN-Unterstützung in unserem Lieblings-OS verzichten. Aber wie so viele Softwareprobleme kann auch dieses durch Hardware erschlagen werden. Ich will im folgenden Beitrag solche Geräte vorstellen.

Die Geräte funktionieren natürlich nicht nur mit dem Raspberry Pi, sondern auch mit allen anderen RISC OS-Rechnern, die entsprechende Anschlüsse (Ethernet und/oder USB) aufweisen. Ich habe (noch?) nicht im Einzelnen geprüft, ob die Geräte alleine mit RISC OS-Mitteln konfiguriert werden können (das scheitert normalerweise an der fehlenden JavaScript-Fähigkeit der Browser) – nicht nur, weil ich nicht alle genannten Geräte besitze, sondern weil ich über das Stadium, ausschließlich RISC OS verwenden zu wollen, lange hinaus bin.

Sollte jemand Interesse an einem bestimmten Gerät haben, kann ich das auf Anfrage aber näher unter die Lupe nehmen.

Mit dem WLAN-Client ins WLAN

Unter einem WLAN-Client versteht man ein Stück Hardware, das einen Ethernet-Anschluss hat und quasi eine Bridge in ein beliebiges WLAN etablieren kann.

Kandidaten aus diesem Bereich:

 

Mit dem WLAN-Repeater ins WLAN

Eigentlich sind WLAN-Repeater dazu da, die Reichweite des heimischen WLANs zu erweitern. Es gibt aber Produkte dieser Kategorie, die nicht nur “repeaten” können, sondern zusätzlich einen Ethernet-Anschluss anbieten, um drahtgebundene Geräte mit ins WLAN integrieren zu können. An diesen Anschluss kann man natürlich auch einen Switch anschließen, um mehrere Geräte ans WLAN anzudocken.

Mit dem WiFi-Hotspot ins mobile Internet

Die Produktgruppe der WiFi-Hotspots erfreut sich seit einiger Zeit wachsender Beliebtheit. Der WiFi-Hotspot hat die Aufgabe, eine Verbindung ins Mobilfunknetz (möglichst über UMTS oder gar LTE natürlich) herzustellen und diese Datenverbindung dann über WLAN für interessierte Clients bereitzustellen.

Und da war bisher der Haken für uns RISC OSler: man konnte sich eben nur per WLAN verbinden. Jetzt habe ich aber ein Gerät gefunden, das zusätzlich noch einen gewöhnlichen Netzwerkanschluss anbietet: der Huawei E5730. Als zusätzliches Goodie ist das Teil gleichzeitig noch eine Powerbank mit 5200 mAh Kapazität – was gleichzeitig dafür sorgt, dass man den ganzen Tag vom Stromnetz unabhängig arbeiten kann. Zwei kleine Wermutstropfen muss man aber verkraften: es ist kein Anschluss für eine externe Antenne verfügbar (das ist sehr nützlich in ländlichen Gebieten oder im fahrenden KfZ), und es wird kein LTE unterstützt – dafür ist 3G mit DC-HSPA+ bis zu 42,2 MBit/s vertreten.

Bei den LTE-tauglichen Geräten habe ich keines gefunden, das mit einem Ethernet-Anschluss aufwarten kann. Dafür gibt es dann schicke Displays und manchmal sogar (micro)SD-Card-Slots zur Datenbereitstellung für die Clients, quasi als WLAN-Cardreader. Das ultimative Gerät, das all die schönen Features kombiniert, scheint es noch nicht zu geben.

Mit dem USB-Surfstick ins mobile Internet

Dank Thomas Milius und seinem COMCentre gibt es eine direkte Möglichkeit, USB-fähige RISC OS-Rechner ins mobile Internet zu bringen. COMCentre unterstützt verschiedene USB-Surfsticks wie z.B. den Huawei E173 oder K3765. Damit ein Surfstick mit COMCentre zusammen funktioniert, muss er über USB eine serielle Schnittstelle anbieten, über die dann COMCentre das Gerät quasi wie ein Modem in der guten alten Zeit ansprechen kann.

COMCentre kann man hier herunterladen.

Raspberry Pi 2 – Läuft bei mir

Zur Feier der Verfügbarkeit des Raspberry Pi 2 habe ich mir spontan einen bestellt. Die gute Nachricht: nur eine Woche nach dem Release der Hardware läuft RISC OS bereits problemlos drauf.

Kurzes HowTo für die Ungeübten:

  • microSD-Karte per SystemDisc vorbereiten
  • “Loader”-DOS-Image befüllen
    • Dateien von GitHub herunterladen
      • für die GitHub-Ungeübten: nicht direkt den Link zum Herunterladen nutzen, sondern auf den Link klicken und dann den “View Raw”-Link zum Herunterladen benutzen
      • man braucht die Dateien bootcode.bin, fixup.dat, start.elf
      • config.txt mit folgendem Inhalt dort erzeugen (vollständige Doku für Experimentierfreudige hier und hier):
        fake_vsync_isr=1
        init_emmc_clock=100000000
        kernel=riscos.img
    • RISC OS-Image herunterladen von RISCOSOpen Ltd
      • dort das Beta RPi ROM ZIP herunterladen (die Release-Version RC12a läuft nur auf den Vorgängermodellen)
      • aus dem ZIP die Datei riscos extrahieren und als riscos.img kopieren
  • Filecore-Teil der SD-Karte mit dem HardDisc4-Discimage (Nightly Beta, die Release-Version funktioniert nicht gescheit mit den neueren Beta-ROMs) von hier befüllen

Wie das früher ohne SystemDisc ging – keine Ahnung.

“RISC OS 944MB” lautet die Startup-Meldung. Cool.

Übrigens hat der Raspberry Pi 2 einen interessanten Zweitnutzen: wenn das Netzteil zu schwächlich ist oder dessen USB-Kabel für zu viel Spannungsabfall sorgt, wird oben rechts in der Ecke eine Art Regenbogen-Quadrat als Video-Overlay eingeblendet. Ich konnte dadurch ein paar Billigkabel aus meinem reichhaltigen Angebot direkt aussortieren.