SD-Karte am A3000 – eine gewagte Konstruktion

Auf meiner Suche nach einer geeigneten Massenspeicherlösung für den A3000 habe ich nun eine sehr gewagte Konstruktion am Laufen. In Ermangelung geeigneter SCSI-Platten aus dem Bestand (oder des Mangels an Lust, sie zu suchen) habe ich aus meinem Hardware-Fundus folgendes zusammengebaut: eine 32 GB-SD-Karte, am Raspberry Pi per Cardreader und HForm auf eine RISC OS 3.1-kompatible Größe gebracht (499 MB – Filecore-Experten erkennen sofort: damit bleibt man gerade noch bei einer LFAU von 1024 bytes!). Die Karte steckt in einem SD-IDE-Adapter, stromversorgt mit einem Netzteil von einem USB-IDE/S-ATA-Adapter. Der SD-IDE-Adapter wiederum steckt in einer Acard AEC-7720U SCSI-IDE-Bridge (ursprünglich mal ins Auge gefasst, um für CDBurn, damals noch ohne IDE-Unterstützung, den Kunden im Angesicht immer exklusiver werdenden SCSI-Brennern eine preiswerte Lösung zum Anschluss an ihr SCSI-Subsystem anzubieten) die ihrerseits dann am HCCS-SCSI-Podule des A3000 hängt.

Gut, meine schwäbische Seele zuckt kurz bei dieser Verschwendung an Speicherplatz, aber es war gerade keine kleinere SD-Karte zur Hand. Alternativ gab es noch einen CompactFlash-IDE-Adapter zur Auswahl, aber meine größte CompactFlash-Karte die spontan zur Hand war hatte nur 256 MB, aus der Zeit, als für Digitalfotografie noch 3,2 Megapixel ausreichten und bei der Kamera ernsthaft eine 16 MB-CF-Karte mitgeliefert wurde. Das schien mir etwas knapp.

Im Moment – quasi als soak test – kopiert der A3000 fleißig den Inhalt der Quantum 100MB SCSI-Platte auf die SD-Karte. Bisher erst ein Lesefehler. Daumen drücken.

Dann mal sehen, ob ich den alten HCCS-Formatierer noch finde, denn es wurden prinzipiell vier Partitionen unterstützt, damit wäre ich bei fast 2 GB Gesamtspeicherplatz, das hört sich doch verlockend an. Ah, schon gefunden – nicht die Originaldiskette, sondern bei Chris‘ Acorns.

Classic Computing 2016 (2) – Der A3000 – Update

The story so far.

Ich bin mit der beschriebenen Lösung nicht zufrieden. Die Idee mit dem HxC-Floppy-Emulator schien gut, aber die Bedienung ist suboptimal. Es macht keinen Spaß ohne Festplatte. Zunächst habe ich versucht, meinen A5000 zu reaktivieren, aber das übliche Problem des ausgelaufenen Akkus machte mir einen Strich durch die Rechnung – er bootet nicht, das CMOS ist hinüber. Ich muss die Platine putzen, den CMOS-Chip tauschen und möglicherweise ein paar Drähtchen einlöten, da die Platine leicht angenagt von der Akku-Sauerei ist.

Also bleibt es beim A3000. Ich bin tief hinab in den hubersn-Dungeon gestiegen, um alle möglichen Einzelteile zusammenzuklauben. Ein HCCS-SCSI-Minipodule. Ein externes SCSI-Gehäuse mit Netzteil. Die gute alte Quantum ProDrive 105MB-SCSI-Platte, die schon damals – es wird 1991 oder 1992 gewesen sein – an meinem A3000 angeschlossen war. Nach etwas Konfigurationsfitzelkram konnte ich mich dann über die Robustheit alter Hardware freuen – Platte, Controller und auch das Netzteil des Gehäuses sind wohlauf. Auch wenn die Platte einen heulenden Unterton anschlug, aber ich erinnere mich, dass das früher kaum besser war. Die Verzeichnisse zu durchsuchen hat eine Menge Erinnerungen geweckt. Binkley, Netway, FidoMail, CPCEmu, TurboA3000, Grapevine, Terminals+, Pipedream, PowerBase mit meiner alten VHS-Datenbank…

Ein gescheiter Massenspeicher erlaubt es auch, sinnvoll mit ADFFS zu arbeiten, um die geschützten Floppy-Images zu mounten. Der HxC-Floppy-Emulator ist da durchgefallen, weil er nur die (ungeschützten) ADFs verarbeiten mag. Das würde aber den Verzicht auf Sensible Soccer, Zarch und Stunt Racer 2000 bedeuten.

Eigentlich müsste sich in meinem Fundus noch eine Quantum Lightning mit 730MB befinden, ebenso eine IBM DORS mit 2GB und eine Seagate Barracuda mit 4GB. Mal sehen, ob ich die finde und in welchem Zustand sie sind. Ein SyQuest 270MB-Wechselplattenlaufwerk ist auch noch da, aber das war schon im Neuzustand eher unzuverlässig. Als Trumpf im Ärmel wäre da noch eine ACARD SCSI-IDE-Bridge, womit ich mit etwas Glück eine IDE-Platte mit dem SCSI-Podule verheiraten könnte. Damit wäre auch das Problem „wie kommen die Daten zum A3000“ erschlagen – per IDE-USB-Bridge auf einem Raspberry Pi befüllen, fertig. Alternativplan: Netzwerk-Podule anschließen, oder per CD die Daten übertragen – ein funktionierendes SCSI-CD-ROM (oder -Brenner) müsste sich noch finden lassen. Oder zusätzlich ein IDE-Podule anschließen.

Es bleibt spannend. Leider ist Dave Hitchins mit seinem Projekt, die alten IDE-Podules von Baildon Electronic für kleines Geld neu aufzulegen, noch nicht ganz am Ziel angelangt – ein IDE-Mini-Podule wäre genau die richtige Lösung.

Beiträge sind flüchtig – Seiten sind für immer

WordPress unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Arten von Inhalt: „Beiträge“, der klassische Inhalt eines Blogs, und „Seiten“, die eher statischer Natur sind. Hier wird’s vom WordPress-Support erklärt.

Ursprünglich hatte ich vor, statische Inhalte auf meiner klassischen Webpräsenz zu veröffentlichen. Das ist aber in mancherlei Hinsicht unkomfortabel, sowohl für mich als auch für den geneigten Leser. Also habe ich mich jetzt entschieden, nach und nach solche Inhalte auch im Rahmen dieses Blogs zu veröffentlichen. Mein Erstling hört auf den Namen „Emulatoren für RISC OS“, zu finden auf der Sidebar rechts.

Viele Beiträge dieser Art wird es nicht geben. Nur Inhalte, die irgendwie Referenzcharakter haben, aber trotzdem ab und zu aktualisiert werden müssen.

VirtualRPC-DL – VirtualRPC ohne Nerv-Faktor

Es gibt bekanntlich zwei taugliche Emulatoren für die „moderne RISC OS-Welt“ (modern soll heißen: ab Risc PC, also nicht die alte Archimedes-Welt) – RPCEmu (ursprünglich von Tom Walker, inzwischen von den Howkins-Brüdern weiterentwickelt) und VirtualRPC (von VirtualAcorn, eine Weiterentwicklung von Red Squirrel).

Während RPCEmu erste Wahl für Linux-Benutzer und RISC OS 5-Liebhaber ist, dürfte für die meisten „normalen“ Windows-Nutzer VirtualRPC erste Wahl sein – Netzwerk funktioniert „out of the box“, flexibles HostFS, zügige CPU-Emulation.

Was sprach bisher gegen VirtualRPC? Aus meiner Sicht mindestens drei Dinge. Erstens: kein RISC OS 5 möglich, nur die mitgelieferte RISC OS-Version funktioniert. Zweitens: doch recht anspruchsvoller Preis von mindestens 50 UKP. Drittens: das nervige Registrierungssystem, es muss ein Registrierungscode angefordert werden, und dieser ist gebunden an die MAC-Adresse des ersten von VirtualRPC gefundenen Netzwerkadapters, das ganze noch versüßt durch lausige Turnaround-Zeiten, wo zwischen Anforderung und Lieferung des Registrierungscodes schon mal eine Woche liegen kann – in der man dann die für teuer Geld gekaufte Software nicht benutzen kann.

Die freudige Nachricht: es gibt nun VirtualRPC-DL zu kaufen, im Prinzip eine „Download Only“-Variante von VirtualRPC-SE. Keine lästige Registrierung mehr, und der Preis liegt nun bei erträglichen 25 UKP. Die Einschränkung bezüglich des Betriebssystems bleibt hingegen bestehen – VirtualRPC-DL bleibt festgenagelt auf RISC OS 4.02, es sei denn man freundet sich mit Softload-Optionen für RISC OS 4.39 oder RISC OS SIX an. RISC OS 5 ist weiterhin „no-go“.

Zwei Dinge irritieren: die Featureliste auf der Webseite verliert kein Wort über die Netzwerkfähigkeit – läuft bei mir aber einwandfrei (und das Handbuch dokumentiert auch die Netzwerkfähigkeit). Ebenso wird behauptet, dass maximal 64MiB Hauptspeicher emuliert werden kann – bei mir laufen aber auch 128MiB problemlos.

Erwähnt werden sollte auch noch, dass im Gegensatz zu VirtualRPC-SE die DL-Variante nicht upgradefähig ist z.B. auf VirtualRPC-AdjustSA.

ProSound ist zurück

Es war Mitte der 90er, Acorn hatte gerade den Risc PC auf den Markt gebracht und der RISC OS-Softwaremarkt erlebte eine neue Blüte. Vor allem die deutlich verbesserten Grafikfähigkeiten gegenüber den älteren Maschinen animierte die Softwarebranche zu neuen Höhenflügen. ArtWorks und PhotoDesk waren zwei Softwarepakete, die besonders vom Risc PC profitierten.

Aber es war auch die Zeit für Multimedia, also nicht nur Grafik, sondern auch Sound (und natürlich Video, aber das soll hier nicht das Thema sein). Besonders erwähnenswert an der Soundecke sind die beiden Werke von Henrik Bjerregaard Pedersen, ProSound und StudioSound. Die Originalversionen sind hier downloadbar, haben aber den Haken, dass sie mit viel Glück unter RISC OS 4 drehen, aber nicht 32bit- geschweige denn ARMv7-kompatibel sind.

Vor einigen Tagen ist Henrik aber im ROOL-Forum aufgetaucht und hat angekündigt, ProSound auf seinem RPi 2 zum Laufen zu kriegen. Und heute hat er Vollzug gemeldet. Download von seiner neuen Webseite, die es bezüglich Spartanität mit meiner alten Webpräsenz aufnehmen kann.

Als Bonus gibt es auch noch eine neue Version von DisAssem, besonders das Feature „Binärcode in BASIC-Assembler umwandeln“ ist interessant, das hat bei ARMalyser immer gefehlt. Also ein weiteres wertvolles Werkzeug, um die alten 26bit-Schätze zu konvertieren.

Kryo2APD Swing UI – ein kleines KryoFlux-Tool

Im Moment beschäftigen mich verstärkt (auch aufgrund der Vorbereitungen zur Classic Computing 2016 – siehe hier und hier) Retro-Computing-Themen. Schon 2011 hatte ich mir ein KryoFlux gekauft, um die diversen alten Disketten-Schätzchen aus meinem Software-Archiv zu verimagen (anno 1999 habe ich mal Reviews für alle Anwendungs- und Spielesoftware geschrieben – Vorsicht, ganz und gar nicht mehr aktuell!).

Es hat bis 2016 gedauert, bis ich tatsächlich zur Tat geschritten bin. Was sofort aufgefallen ist: die KryoFlux-Software ist „out of the box“ zum Verimagen von ADFS-Floppies nicht geeignet. Man muss erst mal eigene Configs für die gängigen Floppy-Formate anlegen, und bei kopiergeschützten Floppies funktioniert das nicht. Dann muss man mit dem „KryoFlux-Raw-Format“ arbeiten – dummerweise kann das aber keiner direkt lesen.

Deshalb hat Daniel Jameson ein kleines Java-Tool namens kryo2apd geschrieben, um aus dem KryoFlux-Raw-Format ein APD-Image zu erstellen. Das APD-Format wurde von Tom Walker (Entwickler der beiden großartigen Emulatoren Arculator und RPCEmu) erfunden, um alle bekannten Kopierschutzmechanismen der RISC OS-Welt abbilden zu können. Das APD-Format kann von Arculator und ADFFS gelesen werden.

Das funktioniert alles wunderprächtig, ist aber nicht sonderlich komfortabel – Kommandozeile halt. Da kryo2apd in Java geschrieben ist und ich zufällig aus meinem Real-World-Job ein wenig Expertise aus dem Bereich Java und Oberflächenprogrammierung mitbringe, habe ich schnell mal ein kleines Frontend dazu gebastelt, das man hier in der Version 0.1.0 herunterladen kann. Wie gesagt, es ist in Java geschrieben, ist also kein Tool, das unter RISC OS lauffähig ist, aber es ist ein Tool für RISC OS. Wenigstens ist die Programmgröße RISC OS-artig: bei 45 KiB kann man nicht meckern. Kein Wunder, die Hauptarbeit macht ja auch die Java-Runtime.

Oberfläche und Doku ist in Deutsch und Englisch verfügbar, im ReadMe/LiesMich stehen alle notwendigen Details, z.B. auch wo man kryo2apd herbekommt.

Sowohl bei kryo2apd als auch meinem Frontend gibt es noch reichlich Luft zur Verbesserung, vor allem um den Workflow etwas effizienter zu machen. Im Moment muss man den Raw-Output von DTC noch mit einem Rename-Tool behandeln, damit kryo2apd damit umgehen kann.

Mehr Quellcode von David Pilling

Über das erste Quellcode-Release von David Pilling habe ich bereits Mitte 2015 berichtet.

Jetzt hat David nachgelegt. ArcFax und die Impression-Loader für Ovation Pro sind nun im Source verfügbar. David hat wie immer launige Kommentare dazu verfasst über die Historie der Software – lesenswert!

David hat angedeutet, dass SparkFS auf Sicht ebenfalls im Source freigegeben werden könnte. Das wäre phantastisch, würde es doch die Möglichkeit eröffnen, neuere Kompressionstechniken zu integrieren oder z.B. dem ZIP-Modul Encryption beizubringen.

Classic Computing 2016 (2) – Der A3000

Der erste Kandidat unter der Hardware, die ich bei der Classic Computing 2016 zeigen will, ist der Acorn A3000. In England 1989 herausgekommen, war es das erste Modell, das auch „offiziell“ für den deutschen Markt gedacht war und ab 1990 von den deutschen Distributoren GMA in Hamburg, Cebas in Heidelberg und anagramm systems in München vertrieben wurde. Deutsche Tastatur (mit grauen statt roten Funktionstasten – das man den Deutschen keine farbigen Tastaturen „zumuten“ wollte, war ja schon ein signifikanter Unterschied zwischen dem Amstrad und Schneider CPC 464), deutsche Handbücher. Unvergessen der kleine Übersetzungsfehler im „Welcome Guide“, wo von einer Schnittstelle für „32 persönliche Kopfhörer“ die Rede war.

Definitiv also „klassische“ Hardware im besten Sinne. Der A3000 war der Versuch von Acorn, mit einem Tastaturcomputerkonzept gegen Amiga und Atari ST im unteren Preisbereich anzutreten. ARM2, 1 MB RAM, single floppy. Sogar der 6551 und LT1133 für die serielle Schnittstelle blieben unbestückt, um den Preis weiter drücken zu können. Alle Chips waren direkt aufgelötet statt wie im A3xx/A4xx gesockelt, so dass das Aufrüsten später mit einem ARM3 nicht so einfach möglich war.

Ob der A3000 nun noch ein „Archimedes“ war oder nicht, darüber streiten sich die Gelehrten seit Jahrzehnten. Tatsache ist: Acorn hat das Gerät nicht mehr als „Archimedes“ verkauft, obwohl hardwaretechnisch faktisch identisch mit den ursprünglichen A3xx/A4xx-Modellen – ARM2 mit 8 MHz, Anna (MEMC), Albion (IOC) und Arabella (VIDC), RISC OS 2. Unnützer Fakt am Rande: die englischen A3000 waren die letzten Acorns, die mit dem „BBC Owl“-Logo verkauft wurden.

Der A3000, den ich zu präsentieren gedenke, ist eines der deutschen Modelle, d.h. anständige Metallabschirmung ums Netzteil statt der englischen Originalpappe, deutsche Tastatur (graue Funktionstasten), klassisch-eckige Logitech-3-Tasten-Maus. Folgende Sonderausstattung wurde eingebaut:

  • 4 MB RAM Hauptspeicher
  • RISC OS 3.10 (2 MB ROM)
  • LogikJoy-Interface im Econet-Slot – 2x9pol. Joystick-Anschlüsse
  • SD HxC Floppy-Emulator (Rev F) statt Standard-Floppy

Die Lösung mit dem Floppy-Emulator ist natürlich sehr viel besser als den DJ mit zig Floppies zu geben (zumal ich die wertvollen Original-Floppies diverser Spiele ungern mitbringen würde), aber ich muss mal schauen, ob ich nicht noch eine andere Massenspeicher-Lösung finde. Als Mini-Podule habe ich leider nur ein HCCS-SCSI-Interface, ideal wäre ein IDE-Mini-Podule wo man einfach über eine CompactFlash-Lösung robuste Festplattenspeicherkapazität bereitstellen könnte. Alternativ ein Netzwerkpodule, da könnte man dann über einen kleinen Raspberry Pi über Acorn Access Speicherplatz zur Verfügung stellen, und man könnte zeigen, dass auch ein Rechner von 1989 durchaus im Internet browsen kann. Auch die anderen „seriösen“ Anwendungen Anfang der 90er wie Impression oder ArtWorks könnte man so schön präsentieren. Sowohl IDE als auch Netzwerk habe ich aber nur als „Full-Size-Podule“, die kann man zwar am A3000 anschließen, hängen dann aber ungeschützt hinten dran – nicht optimal für ein Messe-Setup.

Aber viel wichtiger: der A3000 läuft einwandfrei, und ich konnte Zarch, Star Fighter 3000 und Spheres of Chaos kurz mal anspielen. Ich hoffe, ich kann bis zum Stichtag noch ein paar meiner alten Floppy-Schätzchen verimagen. Sensible Soccer, Conqueror, Cannon Fodder, Chocks Away, Stunt Racer 2000 wären Kandidaten.

Bisher veröffentlicht in dieser Reihe:

Frühjahrsputz im RISC OS Open-Repo

Es ist immer interessant, die Neuigkeiten im RISC OS Open-CVS zu beobachten. Zur Zeit ist der große Frühjahrsputz im Gange.

Es findet ein Merge statt zwischen dem „HAL-Branch“ – das ist der Branch, der anno 1998 durch Pace abgezweigt wurde, um das bisher hardwarespezifische RISC OS mit einem „Hardware Abstraction Layer“ zu versehen, um so von der engen Bindung an IOMD und VIDC20 wegzukommen, was letztlich den IYONIX pc erst möglich machte – und dem „Head“ (der ungebranchte Hauptzweig aller Versionen im CVS-Wording – amüsanterweise redet der Commit-Kommentar von „Trunk“, was auf den SVN-Hintergrund des Autors hinweist, wobei seit einigen Jahren auch der CVS-Head teilweise als „Trunk“ bezeichnet wird), der weiterhin ein „RiscPC/A7000-RISC OS“ darstellte. Das ist eine sinnvolle Bereinigung, denn der HAL-Branch hat sich über die Jahre als der Hauptentwicklungszweig herauskristallisiert, während der Head so vor sich hindümpelte und keine weitere Pflege geschweige denn Weiterentwicklung erfuhr – was ja auch Sinn ergibt, da es für IOMD/VIDC20-Systeme ja auch einen passenden HAL gibt.

Dazu wurden historische Flags für die bedingte Assemblierung z.B. von 26bit- vs. 32bit-Code, STB-Support, Arthur-Spezifika, Hacks für längst vergangene Hardware etc. entfernt, um den Code vernünftig wartbar zu machen.

Im Ergebnis sollte vor allem das Kernel-Zeugs deutlich übersichtlicher werden, wenn am Ende nur noch eine RISC OS-Variante übrig bleibt: 32bit mit HAL.

Classic Computing 2016 (1) – Der Plan

Am 17. und 18. September 2016 findet die Classic Computing 2016 in Nordhorn statt. Unser loser Zusammenschluss von Acorn- bzw. RISC OS-Enthusiasten, der seit ewigen Zeiten als GAG (German Archimedes Group) firmiert, wird dort auch einen kleinen Stand bemannen, um dem geneigten Retro-Publikum die wunderbare Welt von RISC OS näher zu bringen.

Grob habe ich folgenden Plan gefasst, was die zu präsentierende Hardware angeht:

  • Acorn A3000 als Vertreter der originalen Archimedes-Hardware – ARM2, IOC, MEMC1a, VIDC, 4 MB RAM, „single floppy“ – also keine Harddisc oder so neumodischer Schnickschnack. Dafür mit dem LogikJoy-Interface (RTFM-kompatibel, falls das noch jemand was sagt) ausgestattet, damit man zwei anständige Joysticks (aka Competition Pro) anschließen kann um zünftig Sensible Soccer spielen zu können. Die klassische eckige Logitech-Maus ist natürlich auch dabei, weil man will ja Zarch, Aldebaran und Spheres Of Chaos angemessen steuern können.
  • MiST als Vertreter der heutigen Retro-Hardware-Generation Marke FPGA. Der Archimedes-Core ist zwar noch nicht sonderlich weit entwickelt, aber für eine Runde Zarch sollte es reichen.
  • Raspberry Pi als Vertreter der modernen RISC OS-fähigen Hardware, aber dank Software wie ADFFS, ArcEm und ArchiEmu auch für Retro-RISC OS-Zwecke sehr brauchbar. Wegen ADFFS wird es wohl ein Raspberry Pi B+ werden.

Interessant wird, geeignete Monitore aufzutreiben – der A3000 bräuchte schon einen 15kHz-Multiscan-Monitor für den echten Retro-Genuss. Vielleicht funktioniert es ja über den Scart-Eingang meines 22″-TFT, denn auf Röhrenmonitore herumtragen habe ich nicht wirklich Lust.